Engagement macht riesigen Spaß
Jubiläumskonzert mit „Glücksmomente“.
Als Mitglied der Neuen Chores Würselen findet der Baesweiler Geschäftsmann Ferdinand Ruers einen Ausgleich zum Beruf. Mit ihm sprachen wir über sein Engagement im Neuen Chor.
Was fasziniert Sie am Gesang?
Ferdinand Ruers: Neben der Sprache ist die Musik, meist geschrieben in Noten, eine weitere Möglichkeit für den Menschen, sich auszudrücken. Dies passiert auf einer sehr emotionalen Ebene und kann uns je nach Art der Musik in die verschiedensten Stimmungen versetzen, eine Gänsehaut erzeugen, einem die Tränen in die Augen treiben oder uns einfach entspannen . Das Singen ist für mich eine Möglichkeit, Musik intensiver zu erleben als beim blossen Zuhören und sie außerdem noch selber mitzugestalten.
Wie kamen Sie zum Neuen Chor, wo haben Sie sich vorher musikalisch engagiert?
Ruers: Bereits gegen Ende meiner Schulzeit gründeten wir in Baesweiler zusammen mit dem Musiklehrer Wilfried Mahr den Jugendchor Baesweiler. Wir gestalteten Messen hier in der Gemeinde und gaben auch kleinere Konzerte im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums. Mit Kirchenchören aus der Region führten wir unter Leitung des Baesweiler Kantors Paffen Haydns Jahreszeiten in Baesweiler und Jülich auf. Ein interessantes Projekt. Durch Studium und Beruf blieb dann in den nächsten Jahren wenig Zeit, mich dem Singen zu widmen. Der Auslöser für mich, wieder aktiv mein Hobby aufzunehmen, war der Auftritt des Neuen Chores 2013 in der Kirche in Setterich mit deren damaligen Programm „Wunder geschehen“. Die Lieder und Arrangements entsprachen genau meinen Vorstellungen für ein sinnvolles Hobby, welches mir riesigen Spaß macht.
Die Konzertreihe zum 20-jährigen Bestehen trägt den Namen „Glücksmomente“. Was waren Ihre persönlichen Glücksmomente mit dem Jungen Neuen Chor?
Ruers: Eigentlich ist jede Probe, in der wir ein neues Stück erarbeiten, das harmonische Zusammenspiel der Stimmen, wenn das Lied nach langem Feilen am Ende zusammen gesungen wird, jeder Auftritt, egal ob in einem Altenheim vor 40 Bewohnern oder kürzlich in der Stadthalle Alsdorf, die 1000 Besucher fasst, ein Glücksmoment, jedes auf seine Art. Als bei einem Auftritt zur Heiligtumsfahrt 2014 im Aachener Hof es in Strömen wie aus Eimern geregnet hatte, waren sowohl das Publikum als auch wir bis auf die Haut durchnässt. Dennoch blieben alle Zuhörer bis zum Schluss und forderten Zugaben. Das war schon beeindruckend. Wenn nach einem Jahr Probenzeit endlich ein neues Programm steht und wir dann unsere kleine Tournee starten, dann ist das immer wieder neu und aufregend. Eben ein Glücksmoment!
Was zeichnet den Neuen Chor besonders aus, musikalisch wie auch menschlich?
Ruers: Der Neue Chor setzt sich aus allen Gruppen der Bevölkerung zusammen, die alle eine gemeinsame Basis haben, nämlich den Spaß am Singen. Das Besondere bei unserem Chor ist der Wille eines Jeden, den Chor weiterzubringen und alles in seiner Möglichkeit stehende dafür zu tun. Das reicht von Malermeister Achim, der die schweren Bühnenelemente mit seinem Anhänger von Proben zu Auftritten transportiert und die rüstigen Männer des Basses und Tenors die sie dann aufbauen bis zu den vielen helfenden Frauen vom Alt und Sopran, die zu den Auftritten (die mit dem Einsingen bis zu neun Stunden dauern können), uns mit einem selbst erstellten Büffet köstlich versorgen. Ein herausragender Grund für den Erfolg des Neuen Chores ist natürlich unser Chorleiter Christoph Leuchter. Er überrascht uns immer wieder mit neuen kreativen Ideen und ist der künstlerische Kopf. Ohne ihn stünde der Neue Chor bei Weitem nicht dort wo er heute ist. Sein Anspruch an uns, die Stücke bei den Auftritten auswendig zu singen, sei es in Deutsch, Englisch oder auch Schwedisch, steigert die Konzentration auf den Dirigenten erheblich, ist jedoch bei einem zweistündigen Programm mit über 30 Liedern keine leichte Aufgabe. Zur Qualität der Auftritte trägt auch eine professionelle Band bei, die uns von Beginn an begleitet. Mit Harald Claßen, Franz Josef Ritzerfeld, Manes Zielinski, Markus Butz und Cosima Streich stehen dem Chor exzellente Musiker zur Verfügung, die jeden Auftritt noch einmal eine Klasse besser machen. Das Tüpfelchen auf dem I bilden unsere Solisten, Christina Ritzerfeld, Laura Wynands, Patrik Kafka und Alexander Driessen.
Wie würden Sie die Entwicklung des Neuen Chores in zwei Jahrzehnten kurz skizzieren?
Ruers: Begonnen hat alles vor 20 Jahren mit der Bitte des Pastors Franz Heinz-Josef Lambertz, noch einmal mit einer handvoll begeisterten Würselner Sängerinnen und Sänger eine Messe zu gestalten. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre ein Chor mit 70 Sängerinnen und Sängern, eigener Technik, einem professionellen Auftritt unserer Homepage (Danke, Stefan!), 200 Auftritten mit nunmehr 2600 gesungenen Stücken und einem Repertoire von ca. 200 Liedern. Natürlich haben wir die Mitgestaltung von Messen, wie zum Beispiel unsere regelmässige Weihnachtsmesse in Baesweiler, nie aus den Augen verloren. Es ist für jedes Chormitglied immer wieder ein Glücksmoment, in einer proppenvollen Kirche zu singen und zu sehen, wieviel Freude dies auf die Kirchgänger überträgt.
Am 11. Februar 2023 gastiert der Chor in der Kirche St. Petrus Baesweiler. Was erwartet die Zuhörer dann?
Ruers: Der Neue Chor Würselen wäre nicht so erfolgreich, wenn er sich nicht immer neu erfinden würde und für die eine oder andere Überraschung sorgte. Das neue Programm „Glücksmomente“ bietet einen Querschnitt von Queen-Songs wie Radio Gaga, Under Pressure, Bohemian Rhapsody, Hits von Udo Lindenberg wie Hinterm Horizont und Lieder aus Jesus Christ Superstar, König der Löwen und von den Beatles. Der Neue Chor gastiert am 29. Oktober im Zinkhütter Hof Stolberg und am 11. Februar 2023 hier bei uns in Baesweiler in der Kirche St. Petrus. Gerade unser Auftritt in Baesweiler wird gerne genutzt, einem seiner Lieben ein persönliches Weihnachtsgeschenk zu machen, welches man gemeinsam nutzen kann, um ein paar unterhaltsame Stunden miteinander zu verbringen. Karten sind erhältlich beim Medienhaus Aachen, Eventim, Bücherstube am Rathaus Stolberg, Optik Uhren Schmuck Ruers. (GvF)